From info@die-bunten.de Tue Dec 17 05:27:02 2002 Date: Fri, 30 Aug 2002 13:43:06 +0200 From: Die Bunten Cc: Zensurbehörde , Xoc , WAZ , "volkmar.klein@landtag.nrw.de" , "umager@stadtdo.de" , Thomas Haagen , TAZ-Ruhr , TAZ , SPD-Fraktion im Stadrat Dortmund , SPD Monika Greve , SPD Dortmund , Sieghard Vietze , Redaktion City Anzeiger , "pbinkhoff@stadtdo.de" , Mueller-Spaeth Henning ICM MP SCM SM SLO , "m-kohl@freenet.de" , Mark Rudolf , Maria.Appelhoff , "=?iso-8859-1?Q?L@cartero.cs.tu-berlin.de": "=D6:N:E?=" , Konrad Harmelink , Karola-Steve , Karl Krafeld , Iserlohner Kreisanzeiger , Ingrid Stecker , "imoldenh@stadtdo.de" , hagalil , H. Lummer , "fweller@stadtdo.de" , Frank Fligge , Frank Bussmann , Dr. Langemeyer , Dietmar Seher , Deutscher Pressepool , Deutscher Journalistenverband Rheinland , Datenbank Freie Journalisten , Computerbild , "claudia.nell-paul-mdl@landtag.nrw.de" , "chartman@stadtdo.de" , Bürgerliste , Bundespräsident , Bundeselternrat , BODO , Barbara Wischermann , Barbara Oetting-Bauer , "ARupprecht@stadtdo.de" , Antik- Novak , Roter Morgen , Marco Bülow , Vertrauen-chrismon , radaktion-chrismon , Evangelische Akademien in Deutschland e.V. , Evangelische Akademie Mülheim , Evangelische Akademie Bad Boll , Evangelische Akademie Arnoldshain , chrismon-briefkasten , chrismon , Baha'i , Stadt Dortmund Newsgroups: taz.z-aktion Subject: Über das postmoderne Berufsbeamtentum Resent-Date: Tue, 17 Dec 2002 12:04:17 +0100 (CET) Resent-From: Roman Czyborra Resent-To: Roman Czyborra Resent-Subject: Über das postmoderne Berufsbeamtentum Über das postmoderne Berufsbeamtentum   Leserbrief an die DIE ZEIT zu: Die Heimliche Hausmacht (Politik 29.08.02) Das, was Joschka Fischer über seine 'kultivierteren Diplomaten' behauptet, mag vielleicht sogar zutreffen; - in der Alltagspraxis, wenn der Bürger es mit Bürokraten aller Schattierungen und Weihen zu tun hat, dann trifft er nicht selten auf das, was O. Sperling als spezifische >Basispersönlichkeit< erkennt. Seine Untersuchung über die Amtsmentalität ergab nämlich, dass "bestimmte Berufe Individuen mit einer bestimmten >Basispersönlichkeit< anziehen; die Bürokratie z.B. Sadisten, und dass diese Orientierungen dann durch die berufliche Tätigkeit oder durch die strukturellen Bedingungen der Tätigkeit verstärkt werden" Dieses Ergebnis hat sicherlich etwas mit der Ritualisierung von hoheitlichen Abläufen zu tun, mit der traditionell bombastischen Inszenierung einer rituellen Sinnlosigkeit zur "formal korrekten" Sinngebung des Sinnlosen. O. Weyrauch vermutet denn auch folgerichtig"... Sich stets wiederholende Obliegenheiten, prozessuale Notwendigkeiten, kurz, Routinearbeiten, üben auf den, der sich ihnen unterwirft, eine entspannende Wirkung aus. Man könnte versucht sein, in dieser Hinsicht Parallelen zwischen den Verfahrensregeln der Rechtsordnung und den Ritualien zu ziehen, die bei bestimmten Neurosen anzutreffen sind" Ulrich Lohmar sieht in den öffentlichen Administrationen "das Machtzentrum des Klassenkampfes gegen die private Gesellschaft". Stefan Delikostopoulos erkennt im sozialen Rechtsstaat jenen Verwaltungsstaat, der tendenziell die Freiheit erstickt durch Bürokratie. Entsprechend dem Kollektiv der nicht Selbstverantwortlichen befleißig sich die Bürokratie der Leistungsverwaltung, d.h. "einer Vergünstigungen, Zuwendungen, Bereitstellungen, Stellungen anbietenden oder gewährleistenden Verwaltung, oft ohne Rechtsgrundlage im gewohnten Sinne". Da dieser soziale Verwaltungsstaat sich in der erklärten Weise nur auf das Verteilen, nicht aber auf die Bedingungen der Herstellung des zu Verteilenden versteht, liegt schon in diesem Ansatz die Tendenz dieser Staatsform zum Eliminieren der Existenzprämissen lebensfähiger Systeme, die allein das Verteilbare erwirtschaften. "Durch die unaufhaltsame Expansion der Bürokratie entstehen aber stabile Machtpositionen, die für die bürokratische Maschinerie einen Übergang zur Eigenherrschaft möglich machen". Dabei geht es um eine "moderne Form von Sklaventum" Zitiert nach http://www.wcb-webconsulting.de/gmk/ MfG W. Luzios