Das Beste zum Schluss - Nazi-Demo erfolgreich angegriffen
Von : anonym zugesandt
Ort : Trier
Datum: 01.01.2002
Nazis in Trier
In Trier demonstrierten am Samstag, den 29.12.01 150 Nazis und 300 AntifaschistInnen dagegen.
Am Samstag marschierten etwa 150 Nazis durch Trier, um die "Höchststrafe" für Kinderschänder zu fordern.
Anlass war die Debatte um eine Pädophilen-Gruppe namens "Krumme 13", die sich bei Trier gegründet hatte. Die Nazis wollten dabei an die Ängste der Menschen vor Pädophilen anschliessen. Diese Ängste werden insbesondere seit das Thema "Innere Sicherheit" zentrales Thema der Politik wurde (also seit gut 10 Jahren) auch von bürgerlichen Parteien und PolitikerInnen geschürt und benutzt. Mit einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema Sexuelle Gewalt an Kindern, hat die Mobilisierung von Ängsten zur Durchsetzung neuer sicherheitsstaatlicher Methoden (wie dem DNA-Test/Speichelprobe)nichts zu tun. Sexuelle Gewalt (nicht nur an Kindern) lässt sich durch solche Methoden wie den DNA-Test meist garnicht verhindern, weil die Täter in den meisten Fällen nicht "böse Fremde" sind sondern Menschen aus dem nächsten Umfeld, dem familiären Zwangszusammenhang (Vater, Onkel, Bekannter...). Veranschaulichen lässt sich die Inkonsequenz des bürgerlichen Umgangs mit sexueller Gewalt zum Beispi!
el daran, dass Mitte der Neunziger (mit einem Zentrum in Rheinland-Pfalz) eine sexistische und antifeministische Kampagne gegen Therapiezentren für Opfer sexueller Gewalt an Kindern gestartet wurde. Inhalt dieser Kampagne war die (natürlich falsche) Behauptung, dass "sexueller Missbrauch" überhaupt nicht in so großem Maße existiere und zu großen Teilen ein "Hirngespinst von Feministinnen" sei.
Die NPD-Nazis nun wollten den Pädophilen offensichtlich an Widerwärtigkeit in nichts nachstehen und forderten die "Höchststrafe" für diese. Was sie damit meinten, zeigten die gerufenen Parolen ("Todesstrafe für Kinderschänder!"). Eine Forderung von der sie (wahrscheinlich garnicht mal zu unrecht) annahmen, dass sie viele BürgerInnen unterstützen würden.
Dass das Thema gerade in Trier so heftig diskutiert wurde, kam ihnen dabei nicht ganz ungelegen. Denn auch wenn die NPD dort nicht übermäßig stark ist, auf halbwegs funktionierende Strukturen kann sie -im Gegensatz etwa zur Landeshauptstadt Mainz- zurückgreifen.
So kommt z.B. der noch sehr junge stellvertretende NPD-Landesvorsitzende Phillipp Valenta aus Trier. Offensichtlich Nazis (aus dem Umfeld Valentas?) verübten einen Brandanschlag auf den Infoladen Trier (http://www.de.indymedia.org/ 2001/ 08/ 6292.html), andere Nazis (?) griffen in der darauffolgenden Woche ein Strassenfest des Infoladens an, wenn auch weniger erfolgreich.
Nach zwei Kundgebungen unter dem Motto: "Trier stellt sich quer" zogen spontan gut 300 DemonstrantInnen zum Bahnhof -wo sich die Nazis versammelten- um diesen zu blockieren.
Mit einer knappen Stunde Verspätung konnte sich der NPD-Zug in Bewegung setzen, nachdem die Polizei eine Gasse frei geschoben hatte. Der Umstand, dass die GegendemonstrantInnen seit Stunden im Schnee standen, entpuppte sich nun als gewaltiger Nachteil für die FaschistInnen.
Nachdem die ersten Eisbälle die Träger des Frontransparentes trafen, griffen mehrere hundert Menschen beherzt zu diesem effektiven (und legalen?) Mittel. Der Demonstrationszug von NPD/JN kroch nun, begleitet von GegendemonstrantInnen und deren Schneegeschossen, durch Trier. Der jämmerliche Übermenschenhaufen musste ein Spalier von schnee-, dreck-, eier- und hundescheissewerfenden Menschen ertragen. Die offensichtlich erfahreneren Nazis mussten die jüngeren in ihre Mitte nehmen, damit diese nicht schon beim ersten Versuch die Schnauze vom Nazi-Sein (oder vom Schnee) voll kriegten.
Angekommen am Südbahnhof konnten die beschmutzten Saubermänner nicht einmal mehr ihre Kundgebung durchführen. Ein technisches KO für die Nazis durch eine überproportionale Trefferquote seitens der AntifaschistInnen.
Nachdem ihnen Anfang dieses Jahres in Bad Kreuznach von 2000 GegnerInnen (gegen 60 Nazis) ein eindeutiges KO zugefügt wurde (...mit 0.1 km/h für Deutschland und wieder zurück) und sie lediglich in Landstuhl und Kaiserslautern halbwegs (nicht völlig) ungestört demonstrieren konnten, ist das die zweite ganz eindeutige Schlappe für die sowieso schon vom Pech verfolgten NPDler.
Mal sehen wo der NPD-Landeskoordinator Sascha Wagner, eine wahrlich "charismatische" FührerFIGUR, als nächstes eine solche Schlappe plant.
Manchmal könnten einer die FaschistInnen schon fast leid tun, wenn sie nicht der konsequenteste Ausdruck des mörderischen, rassistischen und antisemitischen deutschen Normalzustandes wären.
NAZIS AUF'S MAUL! DEUTSCHLAND WEGBÖLLERN!
ein Photo; Stichwort "Braun und Braun": http://www.de.indymedia.org/ 2001/ 12/ 13015.html
01.01.2002
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