Trier. Wegen Verbreitung von Kinderpornografie hat die Staatsanwaltschaft Trier gegen zwei bekennende pädophile Männer im Alter von 47 und 43 Jahren Anklage erhoben. Die beiden Mitglieder des nicht rechtskräftigen Pädophilenvereins "Krumme 13" seien bereits mehrfach vorbestraft, sagte Triers Leitender Oberstaatsanwalt, Horst Ross. Er bestätigte einen Bericht des "Trierischen Volksfreunds". Demnach hat der Initiator des Vereins, Dieter Gieseking, die sexuellen Fantasien eines 30 Jahre alten Mannes, der ein 11 Jahre altes Kind missbraucht, über Internet verbreitet.
"Das ist knallharte Pornografie, eine üble fiktive Geschichte, die niedere Instinkte bedient", sagte Roos. Geschildert werde beispielsweise der Oralverkehr zwischen dem Jungen und dem Erwachsenen. Der Verein "Krumme 13" machte im vorigen Jahr von sich Reden, als Gieseking beim Amtsgericht Trier im Mai 2001 den Eintrag als gemeinnütziger Verein beantragt hatte. Der Antrag wurde abgelehnt.
Die Initiatoren wollten um Toleranz für einvernehmliche sexuelle Kontakte zwischen Kindern und Erwachsenen werben. Sie verlangten eine Lockerung der Strafvorschriften für Pädophile. Außerdem sammelten sie laut Roos Spenden für Häftlinge, die in Gefängnissen wegen ihrer Orientierung drangsaliert würden.
Gieseking, ein ehemaliger Bundesgrenzschutzbeamter, musste wegen einschlägiger Vergehen bereits ein Jahr ins Gefängnis. Zuvor waren er und der 43-Jährige nur zu Geldstrafen verurteilt worden, wie Roos berichtete. Gieseking war nach der gescheiterten Vereinsgründung in Trier nach Hamburg gezogen, wo sein Anliegen ebenfalls für großen Unmut vor allem unter Politikern sorgte. Bundesweit hatten es Proteste gegen den Verein gegeben.
Das Amtsgericht Trier hatte den Antrag auf Gründung eines gemeinnützigen Vereins im Dezember 2001 abgelehnt. Zur Begründung hatte es geheißen, die Internetpräsentation der Gruppe lasse erkennen, dass Straftatbestände verharmlost und Pädophile in ihrem gesetzwidrigen Tun bestärkt würden. Gegen die angebliche Selbsthilfe-Arbeit der Organisation waren laut Polizei bereits mehrere Anzeigen eingegangen.
dpa