Hier sind die beliebtesten Einwände gegen den Verein aufgeführt und hoffentlich einigermaßen entkräftet. Wer neue, uns noch ganz unbekannte Kritik üben will, kann das unter info@bdsm-berlin.de tun.
"Marginalisierte Formen sexueller Betätigung werden wegen ihres Exoten-Charakters in den Massenmedien (insbesondere in Talkshows und Reportagen) zunehmend vorgeführt, wobei die Medien tendenziell eine quotensteigernde Dramatisierung anstreben (z.B. professionelle Dominas treten im Outfit auf und bieten eine kleine Vorführung ihrer Praktiken), während es den politisch engagierten Angehörigen der Spezialkulturen in ihrer defensiven strategischen Selbstdarstellung eher darum geht, den Eindruck von Problemlosigkeit und unspektakulärer Normalität zu erzeugen, um dadurch der verbreiteten Kriminalisierung (z.B. Verdacht, Menschen mit aktiver sadomasochistischer Präferenz seien gewalttätig) und Pathologisierung (z.B. Unterstellung, Menschen mit passiver sadomasochistischer Präferenz seien selbstzerstörerisch) entgegenzuwirken. Die massenmedialen Darstellungen bieten potentiell Interessierten zwar einerseits die Möglichkeit zur Identifikation mit der nun sichtbaren Bezugsgruppe; andererseits wird durch die Popularisierung einer verzerrten und verkürzten (z.B. an Äußerlichkeiten wie Kleidung und Utensilien orientierten) Darstellung erneuter Stereotypisierung Vorschub geleistet (z.B. alle SM-Leute sind in Lack und Leder gekleidet und peitschen sich ständig gegenseitig aus). Schließlich führt die starke massenmediale Präsenz marginalisierter Sexualitäten auch zu der verbreiteten Fehlannahme, es wäre mittlerweile geradezu chic, im Lebensmodell und in der Sexualität vom Mainstream abzuweichen. Wenn wir die massenmedial inszenierte sexuelle Tabulosigkeit mit der Wirklichkeit verwechseln, laufen wir jedoch Gefahr, reale Ausgrenzung und Diskriminierung aus den Augen zu verlieren."
Für Journalisten scheint es nach wie vor nur zwei Möglichkeiten zu geben, sich dem Thema Sadomasochismus zu nähern: "Nein, wie bizarr und exotisch" oder "Eigentlich sind die doch spießiger als wir alle".