Antrag:Bundesparteitag 2013.1/Antragsportal/GP033
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Dies ist ein Antrag für den Bundesparteitag 2013.1. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich
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Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den Bundesparteitag eingereichter Antrag. |
Antragsübersicht | |
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Antragsnummer | GP033 |
Einreichungsdatum | 11.04.2013 |
Antragsteller | |
Mitantragsteller |
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Antragstyp | Grundsatzprogramm |
Antragsgruppe | Wirtschaft und Finanzen |
Zusammenfassung des Antrags | Bestätigung und Erweiterung des Antrags BPT 2011.2 PA284 (Erweiterung BGE um Module Bildung und Kündigungsschutz |
Schlagworte | BGE, Kündigungsschutz, Bildung, Gerechtigkeit Gesellschaft |
Datum der letzten Änderung | 21.4.2013 |
Status des Antrags | |
Abstimmungsergebnis |
Antragstitel
AntragstextDer beschlossene Antrag BPT 2011.2 PA284 als vernetztes Gesamtkonzept wird um folgende modulare Punkte erweitert und auch hinsichtlich Ziff. 2 von der einzusetzenden Enquêtekommission des Deutschen Bundestages auf Machbarkeit und Finanzierbarkeit überprüft und nach den sonst in PA284 genannten Voraussetzungen in Deutschland eingeführt: 1: Bildung jeder Art muss bevorzugt über neue Medien jedem Interessenten kostenfrei zugänglich gemacht werden. Jeder, der diese Möglichkeiten nicht nutzen kann, muss durch Aus-, Fort- und Weiterbildung auf freiwilliger Basis hierzu in die Lage versetzt werden. Jeder Bürger soll alle Angebote der Universitäten und sonstiger staatlicher Ausbildungseinrichtungen kostenfrei wahrnehmen können, hierüber auf Wunsch eine Teilnahmebestätigung und eine Bestätigung über die Leistung bei Prüfungen erhalten, die den formalen Abschlüssen der jeweiligen Ausbildungseinrichtung nicht gleichgestellt sind. Antragsbegründung
Ausführliche Begründung:Die bisherige Position der Piratenpartei zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) ist eine großartige Vision für eine Gesellschaft, in der sich jeder Mensch entsprechend seinen Neigungen und Interessen frei entfalten kann und damit die Gesellschaft insgesamt profitiert. Mit dem Änderungsantrag soll PA284 inhaltlich NICHT geändert werden, sondern durch die Erweiterung auf die Themenfelder Bildung und Wirtschaft einen vernetzten Ansatz präsentieren, dessen breite gesellschaftliche Akzeptanz und damit die Realisierungschancen von BGE erhöhen.
Das Vertrauen, das wir damit in die selbstbestimmte und freiwillige Arbeit der Bürger setzen, sollte ebenso für die Bürger und Unternehmen gelten, die sich im Rahmen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und der Berufsfreiheit entschieden haben, gewinnorientiert und auf eigenes wirtschaftliches Risiko zu arbeiten. Jeder Betriebswirt lernt in seiner Ausbildung, wie wichtig ein gesundes Verhältnis zu seinen Mitarbeitern ist und gleichzeitig, dass der Mitarbeiter die wichtigste Ressource des Unternehmens ist. Mit diesem Antrag setzt die Piratenpartei Vertrauen in diese Einstellung und kommt den Arbeitgebern in einem wichtigen Punkt entgegen. Selbstbewußte, gebildete und von Existenzängsten freie Arbeitnehmer verstehen sich nicht als Lohnsklaven, die eines Schutzes bedürfen, sondern wählen ihre Stelle in der Gesellschaft, egal wie dieser Begriff jeweils individuell verstanden wird.
Die Piratenpartei fordert deshalb, das BGE nur in einem Verbund von Maßnahmen einzuführen, die Menschen erst in die Lage versetzen, ohne Existenzsorgen die für sie geeignete Aus- bzw. Fortbildung zu erreichen, so bezahlte Arbeit als Teil ihrer Selbstverwirklichung zu verstehen und gleichzeitig die Wirtschaft durch Flexibilisierungen zu stärken, die die Einführung von BGE erst möglich machen wird.
Wer ohne Existenzsorgen lebt, ist flexibel und leichter bereit, Veränderungen zu riskieren. Dynamik ist ein Wettbewerbsvorteil unserer Wirtschaft, der nicht unterschätzt werden darf. Eine starke und dynamische Wirtschaft ohne ausbeuterische Tendenzen mit hoher Wertschöpfung ist wiederum unabdingbare Voraussetzung, damit alle Menschen einer Gesellschaft ein gutes Auskommen haben. In einem großen Rahmen sollen die scheinbaren Gegensätze eines leistungs- und bedingungsunabhängigen Grundeinkommens und eine größtmögliche Freiheit des Unternehmertums überwunden werden. Begründung zu Ziff. 1:Die neuen Technologien machen es möglich, Vorlesungen und Fachlektüre auf leichtem Weg jedem interessierten Bürger zugänglich zu machen. Das bedeutet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der selbstbestimmten Weiterbildung. Auch sollte jeder Bürger alle Angebote der Universitäten und sonstiger staatlicher Ausbildungseinrichtungen kostenfrei wahrnehmen können, hierüber auf Wunsch eine Teilnahmebestätigung und eine Bestätigung über die Leistung bei Prüfungen erhalten, die den formalen Abschlüssen der jeweiligen Ausbildungseinrichtung nicht gleichgestellt sind. Dadurch würde das akademische und sonstige Wissen, und somit die Anzahl der gut ausgebildeten Arbeitnehmer in Deutschland steigen, auch wenn keine nach konventioneller Denkweise anerkannten Abschlüsse erreicht werden. Begründung zu Ziff.2:Diese nur scheinbar radikale, aber letztlich konsequente Maßnahme fordern wir, um der durch die Einführung des BGE verschobenen Interessenlage zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern gerecht zu werden und Entwicklungsfreudigkeit auch auf der Arbeitgeberseite zu fördern. Gleichzeitig belegt unser Ansatz, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich nicht als Gegner, sondern als Teile derselben Gemeinschaft begreifen können. Der bisherige Kündigungsschutz war das Ergebnis eines versuchten Ausgleichs der Interessen des Arbeitgebers (Flexibilität) und des Arbeitnehmers (v.a. Existenzsicherung). Mit der Einführung des BGE müssen diese Interessen neu bewertet werden. Die Lockerung des Kündigungsschutzes wurde von anderen, nicht vernetzt und sozial denkenden liberalen Strömungen immer wieder gefordert und bisher zu Recht von Gewerkschaften und sozialen Parteien kritisiert und abgelehnt, da sie mit bisherigen Regelungen nicht mit der Philosophie einer sozialen Marktwirtschaft vereinbar wäre. 3. Begründung für die Verknüpfung von beschlossenem PA284 BPT 2011.2 mit vorstehenden, diesen erweiternden Anträgen zu einer Einheit:BGE ist in der Gesellschaft umstritten, bedarf aber schon im Hinblick auf die erforderliche Grundgesetzänderung eines breiten gesellschaftlichen Konsenses.
Unsere Vision kann daher nur Realität werden, wenn es uns gelingt, breite Teile der Gesellschaft von der Richtigkeit unseres Ansatzes zu überzeugen. Hierzu gehört ein neuer Denkansatz von Freiheit, indem
- sowohl Menschen (Nichtunternehmer) ohne Existenzsorgen ihren Weg frei wählen können und durch die selbstbestimmte persönliche Entwicklung bislang blockiertes Potenzial in vielerlei Hinsicht frei wird
- als auch Unternehmer und Unternehmen genau wie vorgenannte Menschen auch ihre bislang faktisch nicht mögliche Freiheit nutzen können, bei der Auswahl neuer Mitarbeiter ebenfalls unkonventionelle Wege zu gehen. Dieses Potenzial kann genutzt werden, da das Hauptargument eines Arbeitnehmerschutzes (Existenzsicherung) wegfällt. Durch die neue Flexibilität wird ein neues Miteinander in der Wirtschaft und damit die Finanzierbarkeit von BGE gestärkt. Piratenpad
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