Antrag:Bundesparteitag 2013.1/Antragsportal/WP119
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Dies ist ein Antrag für den Bundesparteitag 2013.1. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich
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Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den Bundesparteitag eingereichter Antrag. |
Antragsübersicht | |
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Antragsnummer | WP119 |
Einreichungsdatum | 09.04.2013 |
Antragsteller | |
Mitantragsteller |
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Antragstyp | Wahlprogramm |
Antragsgruppe | Familie und Gesellschaft |
Zusammenfassung des Antrags | Freie Selbstbestimmung des Zusammenlebens,Kinderwünsche auch in nicht klassischen Familienbildern realisieren,Familienförderung dort, wo Kinder sind!,Kostenfreie und flexible Betreuungs- und Bildungsangebote,Andere Lebenspartnerschaften,Sorgerecht |
Schlagworte | Freie Selbstbestimmung des Zusammenlebens, Kinderwünsche auch in nicht klassischen Familienbildern realisieren, Familienförderung dort, wo Kinder sind!, Kostenfreie und flexible Betreuungs- und Bildungsangebote, Andere Lebenspartnerschaften, Sorgerecht |
Datum der letzten Änderung | 12.4.2013 |
Status des Antrags | |
Abstimmungsergebnis |
AntragstitelFamilien-politisches Wahlprogramm AntragstextDer Bundesparteitag möchte den folgenden Text als Ganzes oder in Modulen ins Wahlprogramm zur kommenden Bundestagswahl (Kapitel “Familie und Gesellschaft”) einfügen. Wurden die Module 1-4 schon über das IGWP angenommen , brauchen nur noch die Modul 5a und 5b konkurierend und das Modul 6 abgestimmt werden.
Die Piratenpartei steht für eine zeitgemäße und gerechte Familienpolitik, die auf dem Prinzip der freien Selbstbestimmung über Angelegenheiten des persönlichen Lebens beruht. Wir wollen, dass Politik der existierenden Vielfalt gerecht wird. Die Piratenpartei setzt sich dafür ein, die einseitige Bevorzugung traditioneller Rollen-, Familien- und Arbeitsmodelle zu überwinden. Echte Wahlfreiheit besteht erst, wenn längere berufliche Auszeiten oder Teilzeitarbeit unabhängig vom Geschlecht gesellschaftliche Normalität sind. Modul 1: Freie Selbstbestimmung des Zusammenlebens Wir Piraten bekennen uns zu allen denkbaren Formen des Zusammenlebens. Politik muss der Vielfalt der Lebensentwürfe gerecht werden und eine wirklich freie Entscheidung für die individuell gewünschte Form des Zusammenlebens ermöglichen. Eine ausschließlich historisch begründete Bevorzugung ausgewählter Familienmodelle lehnen wir ab. Die Piraten setzen sich für die vollständige rechtliche Gleichstellung sämtlicher Lebenspartnerschaften ein. Modul 2: Kinderwünsche auch in nicht klassischen Familienbildern realisieren Die Piratenpartei setzt sich für die gleichwertige Anerkennung von Lebensmodellen ein, in denen Menschen füreinander Verantwortung übernehmen. Lebensgemeinschaften, in denen Kinder aufwachsen oder Menschen gepflegt werden, verdienen einen besonderen Schutz und Unterstützung durch den Staat und die Gesellschaft. Wir setzen uns für den Abbau bestehender, geschlechtlicher Rollenzuschreibungen und gesellschaftlicher Erwartungshaltungen ein. Der Wunsch, eine Familie zu gründen, darf nicht am klassischen Familienbild hängen bleiben. Die geschlechtliche Identität oder die sexuelle Orientierung darf hierbei keine Rolle spielen. Modul 3: Familienförderung dort, wo Kinder sind! Menschen darf kein Nachteil entstehen, wenn sie einen Teil ihrer Lebenszeit Kindern oder Betreuungsbedürftigen widmen. Wir Piraten wünschen uns eine ernsthafte politische Auseinandersetzung mit dem Konzept des Bedingungslosen Grundeinkommens. Wir Piraten fordern besondere finanzielle Unterstützung für Familien bzw. Versorgungsgemeinschaften, in denen Kinder aufwachsen oder betreuungsbedürftige Menschen gepflegt und versorgt werden. Familienpolitisch halten wir die Realisierung eines Kindergrundeinkommens für kurzfristig umsetzbar. Schon heute zahlt der Staat bereits etwa 400 Euro je Kind an direkten, monatlichen Transferleistungen für Familien. Durch die einkommensabhängige Verteilung werden diese Zahlungen jedoch unterschiedlich verteilt. Dies lehnen wir ab, weil dies unserem Verständnis von Chancengleichheit widerspricht. Jedes Kind hat einen Anspruch auf finanzielle Unterstützung durch den Staat. Das existierende Ehegattensplitting passt nicht in unser Familienbild, da es auch kinerlose Ehen finanziell fördert und ist sukzessive abzuschaffen. Modul 4: Kostenfreie und flexible Betreuungs- und Bildungsangebote Betreuungs- und Bildungsangebote des Staates sind den Kindern kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Entsprechende Angebote sollen wohnort- oder wahlweise arbeitsplatznah realisiert werden - auch über kommunale Grenzen hinweg. Zu berücksichtigen sind bei allen Betreuungs- und Bildungsangeboten die sich ergebenden Bedarfsveränderungen der Eltern. Kinderbetreuung muss auch außerhalb der bislang üblichen Öffnungszeiten gewährleistet sein.
Wir Piraten setzen uns dafür ein, dass der Begriff "Ehe" durch die "eingetragene Lebenspartnerschaft" ersetzt wird. Die auf der Ehe basierenden Rechten und Pflichten sind auf die "eingetragene Lebenspartnerschaft" zu übernehmen. Des Weiteren wollen wir für alle Formen der homosexuellen, heterosexuellen und polyamaten (Liebesbeziehung zu mehr als einem Menschen) Partnerschaften, die eingetragene Lebenspartnerschaft öffnen. Damit soll sie über ihren monogamen Anspruch hinaus auch das Zusammenleben von mehr als zwei Personen rechtlich regeln. Modul 5b: Andere Lebenspartnerschaften Wir Piraten setzen uns dafür ein, dass "eingetragene Lebenspartnerschaften" juristisch der "Ehe" aus §6 des Grundgesetzes gleichzusetzen, da aus den gleichen Pflichten, auch die gleichen Rechte resultieren sollten. Des Weiteren wollen wir für alle Formen der homosexuellen, heterosexuellen und polyamaten (Liebesbeziehung zu mehr als einem Menschen) Partnerschaften, die eingetragene Lebenspartnerschaft öffnen. Damit soll sie über ihren monogamen Anspruch hinaus auch das Zusammenleben von mehr als zwei Personen rechtlich regeln.
Die Piratenpartei fordert, dass bei einer Vaterschaftsanerkennung generell das Sorgerecht für das anerkannte Kind auch dem Vater erteilt werden soll. Die Anerkennung der Elternschaft soll auch für gleichgeschlechtliche Paare, welche sich zum gemeinsammen aufziehen eines Kindes entschieden haben, möglich sein. Diese einfach Möglichkeit der Elternschaftsanerkennung soll auch für polyamate Beziehungen offen sein. Mit dem Sorgerecht entsteht auch eine Sorgepflicht, welcher alle Elternteile nachzukommen haben. Eine Aufklärung was die Rechten und Pflichten einer Elternschaft sind soll in der Schulbildung stattfinden. AntragsbegründungBegründung: Familienpolitik betrifft jeden und begleitet uns das ganze Leben. Die heutige deutsche Familienpolitik ist ungerecht und altmodisch. Sie unterscheidet Menschen auf Grund ihrers Geschlechtes, ihres Erwerbseinkommens und ihrer Wahl des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. In einer aufgeklärten modernen Gesellschaft darf dies nicht mehr geschehen. Deswegen fordern wir ein Umdenken in der gesamten Gesellschaft und wollen mit unserem Wahlprogrammsantrag dieses Thema zu einem aktiven Thema für die Piraten im Bundestagswahlkampf machen. PiratenpadLiquid Feedback
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