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Antrag:Bundesparteitag 2013.1/Antragsportal/WP159

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Tango-preferences-system.svg Dies ist ein Antrag für den Bundesparteitag 2013.1. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich

Wende dich bei Fragen und (als Antragsteller) Änderungswünschen an ein Mitglied der Antragskommission.

Tango-dialog-warning.svg Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den Bundesparteitag eingereichter Antrag.

Antragsübersicht

Antragsnummer WP159
Einreichungsdatum 11.04.2013
Antragsteller

Ineluki

Mitantragsteller
  • Rainer Klute
  • Michael Müller
  • Boris Turovskiy
  • Andreas Wachert
Antragstyp Wahlprogramm
Antragsgruppe Umwelt und Verbraucherschutz
Zusammenfassung des Antrags Die Erforschung und Entwicklung von Verfahren zum Abbau langlebigen, hochradioaktiven Atommülls soll gefördert werden. Insbesondere Verfahren der Transmutation durch schnelle Neutronen scheinen hier geeignet.
Schlagworte Atommüll, Transmutation, Atomkraft, Nuklearia, Umwelt, Energiepolitik, Endlagerung
Datum der letzten Änderung 12.4.2013
Status des Antrags

Pictogram voting keep-light-green.svg Geprüft

Abstimmungsergebnis

Pictogram voting question.svg Noch nicht abgestimmt

Antragstitel

Förderung der Erforschung und Entwicklung von Verfahren zum Abbau hochradioaktiven, langlebigen Atommülls

Antragstext

Der Bundesparteitag möge beschließen, folgenden Text in das Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2013 an der Stelle »Umwelt- und Verbraucherschutz« Unterpunkt »Atommüll« aufzunehmen. Sollte der Antrag hierfür nicht die notwendige Mehrheit erhalten, so möge er bitte als Positionspapier erneut abgestimmt werden.

Auch nach Abschalten der deutschen Kernkraftwerke mit Leichtwasserreaktoren bleibt als eine nicht zu umgehende Aufgabe die Entsorgung des derzeit schon bestehenden langlebigen, hochradioaktiven Abfalls aus bestrahlten Brennelementen. Dieser Aufgabe stellt sich die Piratenpartei Deutschland.

Hierbei favorisiert die Piratenpartei Deutschland die Umwandlung (Transmutation) langlebiger radioaktiver Nuklide in kurzlebigere. Dabei wird die radioaktive Lebensdauer des bereits angesammelten langlebigen, hochaktiven Abfalls so stark verringert, dass seine Radiotoxizität bereits nach etwa 300 Jahren die von natürlich vorkommendem Uranerz unterschreitet. Außerdem werden bei der Transmutation große Mengen Energie gewonnen. Die Piratenpartei Deutschland spricht sich für die Förderung von Forschung und Entwicklung von Verfahren und Materialien aus, die Bau und Betrieb von Transmutationsanlagen zugutekommen. Nach Erreichen der Marktreife dieser Verfahren strebt die Piratenpartei Deutschland eine Änderung des Atomgesetzes an, um Bau und Betrieb entsprechender Anlagen zum Abbau langlebiger, hochradioaktiver Abfälle grundsätzlich zu ermöglichen.

Antragsbegründung

Das Problem radioaktiven Abfalls – auch Atommüll genannt – besteht bereits. Auch wenn Deutschland die noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke nach und nach abschaltet, können wir die Augen nicht vor dieser Tatsache verschließen. Aktuell wird nur die Möglichkeit der direkten Endlagerung betrachtet. Doch warum? Gibt es Alternativen? Wir sollten uns positionieren: Wollen wir wie alle anderen Parteien ausschließlich die uneingeschränkte Endlagerung? Oder wollen wir zumindest erforschen, ob und wie sich wärmeentwickelnde, hochaktive Abfälle reduzieren und recyclen lassen? Hierbei handelt es sich um abgebrannte Brennelemente aus herkömmlichen Kernkraftwerken. Deren Anteil beträgt zwar vom Volumen des gesamten Atommülls nur 10 Prozent, jedoch 98 Prozent seiner Radiotoxizität. (Radiotoxizität ist ein Maß für die Gefährlichkeit einer Substanz im menschlichen Körper aufgrund seiner Radioaktivität.)

Grund für die Jahrhunderttausende andauernde Radiotoxizität abgebrannter Brennelemente sind die sogenannten Transurane, die neben den Spaltprodukten beim Betrieb herkömmlicher Kernkraftwerke in den Brennelementen entstehen.

Bei der Transmutation handelt es sich um ein kerntechnisches Verfahren, welches die Transurane durch Bestrahlung mit schnellen Neutronen zerstört. Die Strahlung des verbleibenden Materials (Spaltprodukte) klingt innerhalb weniger Jahrhunderte auf deutlich geringere Werte als Natururan ab.


Radiotoxizität.png


Als Quelle für schnelle Neutronen kommen in Frage:

  • Schnelle Spaltungsreaktoren (z.B. »Advanced Recycling Center« von GE Hitachi, EBR-II, BN-800)
  • Beschleunigergetriebene, subkritische Anordnungen (»Energy Amplifier« nach Carlo Rubbia, z.B. Myrrha)
  • Zukünftig auch Fusionsreaktoren (u.a. Tokamak, Stellarator oder Polywellfusor)


Eine technikorientierte Fortsetzung dieser Begründung sowie weiterführende Literaturangaben sind im Wiki der AG Nuklearia zu finden.

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