Mit Marlene Dietrich und ihresgleichen war Berlin bereits in den
Zwanziger-Jahren ein Mekka der sendungsbewußten Bisexuellen. Auch in den Neunzigern gibt es hier wieder viel
bisexuellen Aktivismus. Der/die/das BiNe
e.V., das deutsche 1992 als Verein gegründete bisexuelle Netzwerk,
ist traditionell stark in Berlin verankert mit seinem Postfach und
Info-Telefon, in BiNe-Kreisen wird sogar schon vom "Berliner Rudel"
gesprochen. 1996 fand in Berlin die 4. Bisexuellenweltkonferenz statt, das internationale bisexuelle
Symposium IBIS'96:
eröffnet im Roten Rathaus, getagt in der Rostlaube der FU Berlin, gefeiert im Ackerkeller, auf der Insel
der Jugend in Berlin-Treptow und im Kitkat-Club in
Berlin-Kreuzberg. Im Sommer beteiligt sich die Bi-Gruppe Berlin am
lesbischwulen Stadtfest im Homo-Kiez rund um die Motzstraße und der CSD-Parade. Für Kontakt-, Beratungs- oder Erlebnishungrige
empfehlen sich folgende Anlaufstellen:
Bisexuelles Netzwerk
Postfach 61 02 14
10923 Berlin-Kreuzberg
Das BiNe-Postfach wird wöchentlich bis monatlich vom
BiNe-Posthamster Roman geleert und über die Mailingliste bine-postfach@egroups.com an die Vorstandsmitglieder
und den Infopaketversand des Vereins weitergeleitet. Wer E-Mail hat,
sollte lieber gleich ans bine-postfach@egroups.com schreiben.
Telefonische Beratung vom zBI gibt es unter (030)
211-7405. Empfohlene Anrufzeit: montags und mittwochs zwischen 17 und
18 Uhr 30. Sonst bitte auf dem Anrufbeantworter die Rückrufnummer
aufsprechen.
Die eingespielte Organisationsgruppe der IBIS 96 lebt weiter
als offenes berliner aktionsteam der BiNe,
kurz: offbeat. Offbeat organisiert nun Veranstaltungen wie die
Teilnahme der BiNe am Motzstraßenfest am Wochenende des 19. und
20. Juni 1999 und dem Berliner CSD am Samstag den 26. Juni 1999 und vielleicht auch CBD-Aktionen am
Herbstanfangsdonnerstag, den 23. September 1999.
Ansprechpartner ist der BiNe-Koordinator Peter Bell
<bellus@bi.org> mit Telefon (030) 681-4291.
Traditionsgemäß jeden ersten Freitagabend im Monat (2000: 7.1., 4.2,
3.3., 7.4., 5.5., 2.6., 7.7., 4.8., 1.9., 6.10., 3.11., 1.12.) treffen
sich ab 21 Uhr abends die Bine-Bisexuellen zu einem informellen,
offenen und gemischten Stammtisch im Café Vierlinden (Erkelenzdamm 47, 10999 Berlin-Kreuzberg). Hier ist Raum für
persönliche Gespräche. Und hier werden oft weitere Aktivitäten
geplant oder angekündigt. Einfach dazusetzen und Deinen Mund
aufmachen. Leute, die sich das nicht getraut haben, ziehen manchmal
mit dem Gefühl ab, der Bine-Kreis sei eine geschlossene Gruppe, in die
man von außen schlecht reinkommt.
Seit 1996 tanzt jeden dritten Samstag im Monat (2000: 15.1., 19.2.,
18.3., 15.4., 20.5., 17.6., 15.7., 19.8., 16.9., 21.10., 18.11.,
16.12.) von 22 Uhr bis 03 Uhr im kleinen und kuscheligen Ackerkeller
(Hinterhaus/Hintereingang der Ackerstraße 12/13, 10115 Berlin-Mitte) die Bisco (BIsexuelle
diSCO). Eintritt mit Garderobe kostet DM 3,50, für gepflegte Getränke
und nette Bedienung gelten die günstigen Ackerkeller-Preise. Die
Musik im Keller ist ein ganz tanzbares Amateurgemisch, in der oberen
Etage herrscht gemütliche Wohnzimmerbaratmosphäre. Kommen dürfen
Bisexuelle, ihre Partner/innen und alle, die was erleben wollen.
Manchmal beehren uns sogar die Spielkinder vom BDSM Berlin mit ihrem Besuch.
Am Samstag, dem 29. Mai 1999, hat die Bisco-Crew mal zu Martas
Abschied im Volkspark Hasenheide gegrillt. Falls Du als DJane oder
Garderobenschlampe mitmachen möchtest oder sonstige Fragen hast, melde
Dich einfach bei Sylvia unter Telefon (030) 81496880.
Jede Woche donnerstags von 19 bis 21 Uhr trifft sich des Gesprächskreis
Bisexualität das Sonntags-Clubs in dessen neuen Räumen des an der Ecke Greifenhagener Straße 28 / Erich-Weinert-Straße 29 im Prenzlauer
Berg. Im Gegensatz zum etwas größeren Erkelenz-Stammtisch wird im Gesprächskreis des Sonntags-Clubs
ernsthaft ein Thema nach dem anderen diskutiert und redet immer nur
einer zur Zeit. In der Gruppe sitzt ein (manchmal noch einE)
kompetenteR ModeratorIn (nicht mehr Peter Rausch, sondern Claus
Grütering) vom Sonntags-Club, der darauf achtet, daß das Gespräch
nicht in unpersönliches Gelaber abdriftet.
Angeblich gibt es noch neue bisexuelle Gesprächsgruppen in der
Boxhagener und der Leinestraße, von denen ich aber leider keine
Adressen habe.
Die Bi-Frauen-Gruppe Berlin, die sich jeden zweiten und vierten
Donnerstag im Monat um 20 Uhr Frieda-Frauenzentrum (Proskauer Straße 7, 10247 Berlin-Friedrichshain) traf, hat sich
schon wieder aufgelöst.
Das Zentrum für (bi)sexuelle Lebensweisen von Jürgen Höhn und Bettina
Wessolowski in Berlin-Schöneberg bietet neben der Telefonberatung auch
öfters Vortrags- und Diskussionsabende zu bestimmten Themen,
Männermassagen, Selbsterfahrungs- und Coachinggruppen und Atemseminare
mit Kostenbeteiligung. Infos unter (030) 21478621 oder zbi@bi.org.
Weitere tagesaktuelle Termine findet man zum Beispiel in der Siegessäule, dem lesbischwulen
Stadtmagazin, oder anderen Magazinen wie der Queer Ost oder dem schwulen Sergej. Oder
direkt bei den VeranstalterInnen wie dem Spinnboden (Archiv zur Entdeckung und Bewahrung von Frauenliebe).
Mehrere Berliner Bisexuelle haben E-Mail. Ob
diese ihre Adressen hier veröffentlich sehen wollen, weiß ich nicht.
Es gibt einen unvollständigen E-Mail-Verteiler bine-berlin@egroups.com. Der Autor dieser WWW-Seite liest seine
Mail unter roman@bi.org, kommt aber selten zum Antworten.
Roman Czyborra
2000-01-24